Historischer Baubestand als Herausforderung
Der Gutshof Zwätzen ist einer der ältesten in Deutschland und mit einem Areal von rund 25.000 m² auch sehr groß. Zahlreiche vorhandene Gebäude aus verschiedenen Jahrhunderten sind als Kulturdenkmale schützenwert – eine spannende Herausforderung für die Planung der neuen Wohnnutzung.
Ein Ort, der Geschichte atmet
Schon im Jahr 1182 wird Gut Zwätzen erwähnt, damals im Besitz der Herrscher-Dynastie der Ludowinger. Der Gutshof hat seine Anfänge bereits im 12. Jahrhundert als Ordensprovinz und war eine der ältesten und reichsten Balleien (Ordensprovinzen) des Deutschritterordens. Ab 1818 wurde der Töpferofen von der „Großherzoglich Sächsischen Fabrik Zwätzen“ zur industriellen Tonröhrenproduktion genutzt. Ab 1844 pachtete die Universität Jena das Kammergut als eine tragende Säule des landwirtschaftlichen Instituts der Universität. Nach dem Krieg wurde das Universitätsgut zum Lehr- und Versuchsgut des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft. Ab 1956 nahm hier die erfolgreiche Haflinger-Pferdezucht der DDR ihren Anfang.
Historischer Baubestand prägt das Gelände
In enger Abstimmung mit dem Denkmal- und Naturschutz wird das gesamte Anwesen aufwendig saniert. Die Kombination aus historischem Mauerwerk, Sockelmauern aus Bruchstein, Holzbalken und modernen Akzenten aus Stahl und Glas wird der ehemaligen Gutsanlage eine unverwechselbare Wohnatmosphäre verleihen. Es entstehen sehr individuelle und großzügige Grundrisse, Decken und Treppen werden eingebaut, zusätzliche Balkone errichtet. Die Stützmauern geben dem Ensemble den ganz besonderen Charakter.
blueorange restauriert acht Gebäude
Der blueorange Group ist es gelungen sich mehrheitlich der JenAsset Gutshof Zwätzen GmbH mit anzuschließen, die acht der zentralen Gebäude vom Gutshof Zwätzen erworben hat, um ihre Restaurierung und eine Neunutzung auf den Weg zu bringen. Zu diesen Gebäuden gehören: zwei ehemalige Stallgebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert; das Schlachthaus mit angrenzender Scheune; eine große, bauhistorisch bedeutende, Scheune aus dem 18. Jahrhundert und das Melkhaus .
Eingriffe mit Fingerspitzengefühl
Die vorhandene Bausubstanz bleibt in ihren tragenden Elementen und in der Fassadengestaltung in großen Teilen unverändert oder der ursprünglichen Gestaltung angepasst. Eingriffe werden nur dort vorgenommen, wo dies technisch notwendig ist, zum Beispiel aufgrund des Holzschutzgutachtens. Fehlstellen im Mauerwerk oder Betonbereich werden fachgerecht saniert. Die Farben der Fassaden, der Fenster, der Haustüren sowie der Treppenhäuser werden nach Absprache mit dem Denkmalamt festgelegt.
Fazit
Die Planungen schreiten voran, der erste von zwei Bauabschnitten ist genehmigt und verkauft und der zweite Bauabschnitt in Planung. Es bleibt spannend, das Projekt weiter zu entwickeln.